Diskomfort im Fahrzeug

Die fahrplanfeine Umlegung mit weichen Kapazitätsschranken zielt darauf ab, Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste im Fahrzeug auszudrücken. Die Tatsache, dass bei Übersteigen der Fahrzeugkapazität ein Teil der Fahrgäste auf andere Verbindungen ausweichen muss, wird dabei annäherungsweise erfasst. Das Überschreiten der Fahrzeugkapazität wird jedoch nicht per se verhindert.

Ablauf des Verfahrens unter Berücksichtigung des Diskomfort im Fahrzeug

Die fahrplanfeine Umlegung folgt unter Berücksichtigung der Kapazitätsbeschränkung folgendem Ablauf:

1.  Verbindungssuche und Vorauswahl werden zunächst standardmäßig gerechnet.

2.  Verbindungswahl: Die Verbindungswahl erfolgt durch das eingestellte Wahlmodell.

3.  Befindet man sich in einer Iteration, in der eine weitere Wegesuche durchgeführt wird, wird auch die Verbindungswahl gerechnet und anschließend eine weitere Suche und Vorauswahl durchgeführt. Bei dieser Suche werden die Belastungen berücksichtigt, die als Ergebnis der Wahl errechnet wurden. Sie gehen additiv in den Suchwiderstand ein. Zweck dieser Suche ist es, Alternativverbindungen zu finden, die im vorangegangenen Schritt potenziell durch andere Verbindungen dominiert sein können. Es werden die jeweiligen Verbindungsmengen zusammengefasst. Dabei werden Verbindungen, die in der letzten Suche gefunden wurden, nicht aufgrund der Widerstände dominiert. Der Grund dafür ist, dass die auslastungsabhängigen Widerstände in der jeweiligen Suche nicht vergleichbar sind. Wird in der aktuellen Iteration nicht mehr eine weitere Wegesuche durchgeführt, wird direkt mit Schritt 5 fortgefahren.

4.  Auf dieser Verbindungsmenge werden nun alle Widerstände berechnet, die unabhängig von der Auslastung und unabhängig vom Zeitintervall sind, da sich diese im Verlauf der folgenden Schleife nicht ändern.

5.  Mit diesem Schritt beginnt die eigentliche Iterationsschleife: Es werden zunächst auslastungsabhängige Widerstände berechnet (Anwendung: Fahrplanfeine Umlegung: Seite Erweiterte Betrachtung Verkehrsangebot). Dafür stehen vier Optionen zur Auswahl (Berechnung auslastungsabhängiger Widerstände).

6.  Die Belastungen der Verbindungen werden nun mit dem Aufteilungsmodell ermittelt. Diese Berechnung erfolgt pro Zeitintervall und schließt zeitintervallabhängige Widerstände ein. Diese Widerstände werden dann zu den anderen Widerstandskomponenten addiert.

7.  Die Verbindungsbelastungen werden gedämpft (Anwendung: Fahrplanfeine Umlegung: Seite Erweiterte Betrachtung Verkehrsangebot). Dafür stehen zwei Verfahren zur Auswahl.

8.  Verschiedene Maße, die den Abstand zum Gleichgewicht ausdrücken, werden berechnet und ausgegeben.

9.  Es erfolgt die Prüfung der Abbruchkriterien. Ist eines der Kriterien wahr, wird das Verfahren abgebrochen, anderenfalls wird mit Schritt 5 weiter gerechnet.

Ergänzend zum geänderten Verfahrensablauf sind folgende Anmerkungen zu machen:

  • Die auslastungsabhängigen Widerstände werden in der Wahl zum sonstigen Widerstand addiert, d. h. sie gehen auch in die Kenngröße Widerstand ein.
  • Ein Verbindungsexport kann auch in Kombination mit der Kapazitätsbeschränkung ausgeführt werden. Exportiert man die Verbindungen ohne Belastung, wird der Export nach der zweiten Suche durchgeführt. Der Export mit Belastungen erfolgt nach der letzten Wahl.
  • Kenngrößenmatrizen und andere statistische Ausgaben werden nach der letzten Wahl berechnet.

Durch die Berücksichtigung der Kapazitätsbeschränkung ergeben sich Einschränkungen in Bezug auf zwei Punkte:

  • Die Option der zweiten Suche ist nur bei der Branch & Bound-Methode anwendbar.
  • Informationen auf Kalendertagebene werden vernachlässigt, da pro Fahrplanfahrtelement nur eine Auslastung ermittelt wird. Tatsächlich können Fahrplanfahrten jedoch an mehreren Verkehrstagen stattfinden, und ihre Kapazitäten und Belastungen können sich unterscheiden. Die verwendete Definition der Auslastung stellt somit eine Vergröberung der Informationen aus dem Visum-Datenmodell dar, wenn ein Kalender verwendet wird.